Therapien

Unsere Leistungen für die unterschiedlichen Behandlungsbereiche sind:

  • Ausführliche ergotherapeutische Befunderhebung mit allgemeiner medizinischer und sozialer Anamnese und Funktionsüberprüfung anhand der Leitsymptomatiken
  • Erstellen eines individuellen Behandlungsplanes mit Kurz-, Mittel- und Langfristzielen in Zusammenarbeit mit dem Klienten und Angehörigen, nach Maßgabe des COPM© (canadian occupational performance measurement) und laut ICF
  • Durchführung der ergotherapeutischen Maßnahme
  • Verlaufsdokumentation
  • Berichtserstellung
  • Vor- und Nachbereitung mit kontinuierlicher Zielüberprüfung und -anpassung
  • Beratung des Klienten
  • Beratung von Angehörigen
  • Interdisziplinärer Austausch der Heilmittelerbringer/Pflegenden
  • Absprache und Austausch mit den behandelnden/verordnenden Ärzten
  • Ergotherapie bei neurologischen Behandlungen

    Ergotherapie kann die Häufigkeit von schwerer Hilfsbedürftigkeit oder Tod nach einem Schlaganfall oder Schädel-Hirn-Trauma verringern.

    Werden elf Menschen mit Ergotherapie behandelt, können bei einem weiteren Menschen die schlimmsten Krankheitsfolgen vermieden werden. Ergotherapeutisch behandelt werden in der Neurologie u.a. Klienten z.B. nach einem Schlaganfall (Apoplex, Insult), bei MS (Multipler Sklerose), ALS (Amyothrophe Lateralsklerose), Multisystemerkrankung, Parkinson Syndrom, Schädel-Hirn-Trauma und Querschnittslähmung.

    Ergotherapie senkt das Risiko für eine Verschlechterung der körperlichen Einschränkungen nach einem Schlaganfall oder Unfall. Gleichzeitig kann Ergotherapie die Selbstständigkeit und die Fähigkeiten zur Alltagsbewältigung verbessern und erhalten. (Studie der Chochrane Collaboration)

    Deshalb findet sich inzwischen in den Leitlinien für Ärzte für die Behandlung neurologischer Patienten der Hinweis, dass Ergotherapie zwingend erforderlich ist für die Rehabilitation.

    Die Ergotherapie ist nur ein Baustein in der Rehabilitation von Menschen mit neurologischen Erkrankungen.

    Ergotherapie zielt darauf ab, die Selbstständigkeit der Menschen wieder zu erhöhen, indem sie ihnen zeigt, wie sie trotz der Einschränkungen durch die Erkrankung ihren Alltag bewältigen können. Die Therapie hilft den betroffenen Menschen, alltägliche Verrichtungen wieder auszuführen. Die Anleitungen und Übungen konzentrieren sich auf Aktivitäten des täglichen Lebens wie das Waschen, den Gang zur Toilette, das Anziehen, Aufstehen sowie auf Haushaltstätigkeiten.

    Auch der Umgang mit Hilfsmitteln wie zum Beispiel Anziehhilfen oder speziellem Besteck wird vermittelt und geübt.

    Zudem werden verschiedene Behandlungsmethoden wie Bobath, PNF, Perfetti oder Affolter eingesetzt, um das Bewegungsausmaß und die Lebensqualität zu steigern, damit die Betroffenen mehr Alltagskompetenzen und Selbstständigkeit in ihren Handlungen zurückgewinnen können.

    Therapieziele sind unter anderem: Lagerung, Kontrakturprophylaxe, Bewegungsanbahnung und Bewegungsübungen in Bezug auf den lebenspraktischen Bereich, Training von Kraft und Sensibilität, Körperwahrnehmung, Wahrnehmungstraining, Konzentrationstraining und Umwelttraining; Angehörigenberatung, interdisziplinärer Austausch und das Einüben von Heimprogrammen findet ebenfalls im Rahmen der Ergotherapie bei neurologischen Erkrankungen statt.

    Die Ziele der Therapie liegen im längst möglichen Erhalt von Funktionen oder bei dem Erlernen von Kompensationsstrategien bei dauerhaftem Verlust von Beweglichkeit, z.B. bei progressiven (fortschreitenden) Erkrankungen, wie Parkinson oder MS.

  • Ergotherapie bei psychischen Erkrankungen

    Ergotherapie unterstützt und begleitet Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind, bei für sie bedeutungsvollen Betätigungen mit dem Ziel, sie in der Durchführung dieser Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt zu stärken.

    Hierbei dienen spezifische Aktivitäten, Umweltanpassung und Beratung dazu, dem Menschen Handlungsfähigkeit im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung seiner Lebensqualität zu ermöglichen. Nichtstun und Müßiggang sind krankheitsbegünstigend.

    Eine zweckmäßige, den Fähigkeiten, den Kräften und den Neigungen entsprechende Tätigkeit hingegen fördert die Gesundheit.

    Dieses Wissen wird in der Behandlung von Erkrankungen seit Jahrhunderten berücksichtigt.

    Insbesondere bei der Behandlung seelischer Erkrankungen gehört die angemessene Beschäftigung des Betroffenen, das „Tätig sein”, zur Heilung und Linderung der Beschwerden. Bereits der römische Arzt Galen („Arbeit ist die beste Medizin, die uns die Natur gegeben hat”) berücksichtigte dies.

    Die grundsätzlichen Ziele der Ergotherapie in der Psychiatrie sind die Entwicklung, Verbesserung und der Erhalt von psychischen Grundleistungsfunktionen wie Antrieb, Motivation, Belastbarkeit, Ausdauer; Flexibilität und Selbstständigkeit in der Tagesstrukturierung; Körperwahrnehmung und Wahrnehmungsverarbeitung; situationsgerechtem Verhalten, sozioemotionalen Kompetenzen und Interaktionsfähigkeit; Realitätsbezogenheit von Selbst- und Fremdwahrnehmung; psychischer Stabilität und von Selbstvertrauen; eigenständiger Lebensführung und Erlangen der Grundarbeitsfähigkeit. Übungen zur Steigerung der Konzentration z.B. an einem PC sind bei vielen psychischen Erkrankungen unerlässlich.

    Die psychisch-funktionelle Behandlung in der Ergotherapiepraxis wird vom behandelnden Arzt, egal ob Haus- oder Facharzt, verordnet und ist eine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherungen. Für die Behandlung ist lediglich ein Rezept notwendig. Ergotherapie wird unter anderem bei der Behandlung von Depressionen, depressiven Episoden, Psychosen, Persönlichkeitsstörungen, Angst- und Essstörungen und Suchterkrankungen eingesetzt. Wir haben in unserer Praxis in den letzten Jahren besondere Erfahrungen mit Erwachsenen AD(H)S Klienten, die unter einem „Burn-out“ leiden, erworben. Wir bieten regelmäßig psychisch–funktionelle Gruppenbehandlungen an. Durch meine in Nordafrika erworbenen Qualifikationen und Tätigkeiten finden besonders muslimische Frauen einen adäquaten Therapeuten, der auf die kulturellen und religiösen Besonderheiten eingehen kann. Unsere interne Fortbildung des Jahres 2009 befasste sich über 3 Tage lang mit dem Thema Behandlung von Klienten mit Depression, in 2010 fand eine Schulung zum Thema Persönlichkeitsstörung statt.

  • Ergotherapie in der Geriatrie

    Ältere Menschen mit akuten und chronischen Erkrankungen aus den Fachgebieten der Neurologie, Inneren Medizin, Orthopädie, Chirurgie und Psychiatrie, die aufgrund der oben genannten Störungsbilder, wie z.B. Parkinson, Apoplex, Demenz, Alzheimer, aber auch Mischformen, verschiedene Einschränkungen im Bereich der Alltagsbewältigung und / oder Bewegungseinschränkungen oder auch kognitive Einschränkungen erleben müssen, werden ergotherapeutisch behandelt.

    Die behandelnde Ergotherapeutin verfolgt gemeinsam mit dem Klienten, dem behandelnden Arzt, der Familie und anderen Heilmittelerbringern und Pflegekräften folgende Ziele:

    • Förderung und Stabilisierung von vorhandenen und verlorengegangenen geistigen, sozialen und körperlichen Fähigkeiten
    • Vermeidung/Verminderung von Abhängigkeit und Isolation
    • Selbstständigkeit im Alltag
    • Erweiterung und Erhaltung des Bewegungsausmaßes aller Gelenke (eigentlich eher Schwerpunkt der Physiotherapie, hier überschneiden sich die Felder, und eine Notwendigkeit für gute interdisziplinäre Arbeit wird spätestens hier erkennbar)
    • Verbesserung der Handlungs- und Bewegungsplanung und -durchführung
    • Förderung der Wahrnehmung in allen Sinnesbereichen
    • Nutzung vorhandener Kompetenzen
    • Förderung und Stabilisierung von Gedächtnisleistungen, Aufmerksamkeit, Konzentration und Orientierung
    • Verbesserung und Erhaltung von individuell bestimmter Lebensqualität
    • Sturzprophylaxe
    • Förderung und Erhalt der Sprach- und Sprechfähigkeiten und der Kommunikation zur Vermeidung von Isolation

    Die Ergotherapie erfolgt als Hirnleistungstraining oder als sensomotorisch-perzeptive Behandlung auf Verordnung des Arztes oder als Präventionsleistung sowohl in der Ergotherapiepraxis, als Hausbesuch oder in Heimen und sozialen Einrichtungen. Die Ergotherapeuten bedienen sich hier unterschiedlicher Behandlungskonzepte und Methoden, wie z.B. sensorische Integrationstherapie, Behandlung nach Bobath, PNF, Perfetti, Affolter, Psychomotorik und kognitiven Trainingsprogrammen auch am Computer.

  • Ergotherapie in der Pädiatrie

    Die Behandlung von Kindern in der Ergotherapie erfolgt auf Verordnung des Kinderarztes, Hausarztes oder des behandelnden Kinder- und Jugendpsychiaters. Ergotherapie ist bei allen Kindern und Jugendlichen indiziert, deren Entwicklung zu selbstständigen, handlungsfähigen Erwachsenen eingeschränkt bzw. behindert ist (oder die von Behinderung bedroht sind), z. B. durch:

    • Störungen des Bewegungsablaufs infolge hirnorganischer Schädigungen (CP, spastische Lähmungen, Anfallsleiden, Hydrocephalus, Spina bifida, Muskeldystrophien etc.)
    • Störungen der sensomotorischen Entwicklung und der damit verbundenen Beeinträchtigung der kognitiven Prozesse (Lernstörungen, Legasthenie, Dyskalkulie, allgemeine Schul– und Lernstörungen)
    • Störungen der Wahrnehmungsfähigkeit und -verarbeitung (sensorische Integrationsstörungen)
    • Störungen in der Sozialentwicklung und des Sozialverhaltens, der Beziehungsbildung und Kommunikationsfähigkeit
    • Psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen
    • ASS/Autismusspektrumsstörung/AD(H)S
    • frühkindlicher Autismus
    • Essstörungen
    • Sinnesbehinderungen, z. B. Taubheit, Blindheit

    Ziele der Ergotherapie sind unter anderem:

    Verbesserung der Bewegungsabläufe, der Tonusregulation und der Koordination, Förderung der Sinneswahrnehmung und der Wahrnehmungsverarbeitung, Steigerung der Konzentration und Ausdauer und kognitiver Leistungen, Stärkung der Motivation und Neugierde

    Integration in Familie und Umwelt (Schule, KiGa etc.) inkl. der intensiven Auseinandersetzung mit der Umwelt und der Kompensation bleibender Defizite.

    Größtmögliche Selbstständigkeit im Alltag, in der Schule und im weiteren Umfeld

    Die ergotherapeutische Behandlung kann in KiTas, Horten, Schulen, Sonderschulen, Sonderkindergärten, Frühförderstellen, Kinderkliniken und speziellen Rehabilitationszentren aller Fachrichtungen, Kinderheimen, Sozialpädiatrischen Zentren oder hauptsächlich in Ergotherapie-Praxen als sensomotorisch-perzeptive, als psychisch-funktionelle Behandlung oder als neuropsychologisch orientierte Behandlung/Hirnleistungstraining sowohl als Einzel- wie auch als Gruppentherapie stattfinden.

    Die Elternarbeit / Beratung / Coaching und die Einbeziehung des sozialen Umfeldes der Kinder (Erzieher, Lehrer, Kinderpsychologen, .Kinder- und Jugendpsychiater und anderer Therapeuten) sind zwingend notwendig für den ganzheitlichen humanistischen Ansatz der Behandlung in der Ergotherapie.

  • Ergotherapie in der Orthopädie, Traumatologie und Rheumatologie

    Menschen mit Störungen des Bewegungsapparates, z.B. bei oder nach traumatischen und degenerativen Störungen der oberen und unteren Extremitäten und der Wirbelsäule wie Knochenbrüchen, Amputationen, Querschnittlähmungen, Dysmelien, Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis, alle Formen von Gelenkserkrankungen, Kontrakturprophylaxe bei geriatrischen und Wachkomapatienten, Narbenbehandlung von Brandverletzten und / oder Operationen besonders der Hand, Ellenbogen und Schulter, aber auch Knie oder Hüfte, werden ergotherapeutisch behandelt.

    Die Ergotherapie findet meist als motorisch-funktionelles Training mit Elementen der manuellen Therapie unter Einsatz von thermischen Anwendungen statt.

    Teilweise erfolgt eine Versorgung mit thermoplastischen Funktions- oder Lagerungsschienen.

    Es erfolgt eine Hilfsmittelberatung, -erprobung und deren Anpassung.

    Der Wohnraum des Betroffenen wird bei Bedarf adaptiert.

    Besonderer Schwerpunkt ist die (Wieder)Herstellung der Feinmotorik, um eine größtmögliche Selbstständigkeit beim Essen, Trinken, Waschen und Anziehen (=Aktivitäten des täglichen Lebens) zu erreichen.

    Ziele und Inhalte der Behandlung in der Ergotherapie sind:

    • Das Erreichen größtmöglicher Selbstständigkeit im beruflichen, schulischen und häuslichen Alltag
    • Erweiterung / Erhalt des gesamten Bewegungsausmaßes aller Gelenke
    • Wiederherstellung der Handkraft
    • Herstellung und Erprobung von Adaptionen, Hilfsmitteln und Schienen
    • Einüben schmerzarmer und kompensatorischer Bewegungsabläufe
    • Umtrainieren der Gebrauchshand
    • Wohnraumadaption
    • Belastungserprobungen

    In der ergotherapeutischen Behandlung in der Orthopädie soll der Patient seine „Hand“lungsfähigkeit nach Möglichkeit zurückgewinnen; oder Kompensationen erlernen, um im Alltag wieder selbstständig und handlungsfähig zu sein.